Die Ergebnisse der Klimakonferenz
Der Fonds für Schäden und Verluste - ein Meilenstein ist geschafft
Auf der vorherigen Klimakonferenz in Ägypten wurde dann ein Fonds für klimakrisenbedingte Schäden und Verluste beschlossen. Zu diesem wurden im Verlauf diesen Jahres von einem Komitee Details ausgearbeitet, welche gleich zu Beginn der COP28 in Dubai angenommen wurden. Dies war ein guter Startschuss für die Klimakonferenz. Der Geldtopf wurde daraufhin mit einem Grundstock ausgestattet, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sagten zuerst 100 Millionen US-Dollar zu, Deutschland verdoppelte den Betrag daraufhin. Dass die VAE nun als Öl- und Gasland und Land des sogenannten Globalen Südens in den Fonds einzahlt, ist ein wichtiges Signal. Denn hierdurch wird der Druck auch auf andere Länder, die nicht zum sogenannten Globalen Norden gerechnet werden, wie andere Ölstaaten oder Schwellenländer erhöht. Bisher lag im UN-Klimakontext der Druck und die Verantwortung, internationale Klimafinanzierung zu leisten, vor allem bei den Industrieländern, wie es im UN-Sprech immer noch heißt. Gleichzeitig haben andere Länder sowohl in der Wirtschaftskraft als auch im Emissionsausstoß aufgeholt und sollten sich entsprechend auch nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um die Finanzierung der Anpassung sowie der Behebung von Schäden bemühen. Weitere Länder des Globalen Nordens, wie Frankreich und Italien sagten Finanzmittel zu, sodass der Fonds nun bereits mit fast 800 Millionen US-Dollar gefüllt ist. Die USA gaben einen Beitrag von 17,5 Millionen US-Dollar, was aber hinsichtlich ihrer historischen Verantwortung und ihres Gesamtbudgets ein unzureichender Beitrag ist. Angesichts der voranschreitenden Klimakrise ist jedoch eine Summe von etwa 400 Milliarden US-Dollar jährlich (!) erforderlich – also ein Vielfaches von dem, was absehbar dem Geldtopf zugeführt werden wird. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass die Gelder eigentlich neu und zusätzlich bereitgestellt werden müssten – jedoch werden teilweise Gelder, die zuvor für Emissionsminderung oder Anpassung gedacht waren, nun zu Geldern für Schäden und Verluste umgewidmet, sodass sie wieder an anderer Stelle fehlen.
Klar ist jedoch, dass Menschen, die jetzt schon mit den Folgen der Klimakrise umgehen müssen, nicht alleine gelassen werden dürfen und es Mittel zur Reparatur von Klimakrisenschäden, z. B. zerstörte Infrastruktur wie Brücken oder Häuser, und Kompensation für Verluste, wie verendetes Vieh, geben muss.
Dass es den Fonds für Schäden und Verluste nun gibt, ist ein großer Schritt. Noch ist nicht geklärt, wer das Geld erhält und nach welchem Mechanismus es ausgezahlt wird. Aus Fair-Handels-Sicht ist hier weiterhin wichtig, dass die Mittel nicht nur an Staaten, sondern auch an zivilgesellschaftliche Organisationen ausgeschüttet werden können. Denn diese kennen die Bedürfnisse von verletzlichen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen oft besser als staatliche Strukturen.