Vom 30. November bis 12. Dezember 2023 findet die 28. Weltklimakonferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) statt. Während der etwa zwei Wochen andauernden Conference of the Parties (COP) wird über die Rettung des 1.5°C-Erhitzungslimits, ein globales Ziel zur Anpassung an die Klimakrise und über einen Geldtopf zur Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verluste verhandelt. Zusätzlich findet erstmalig eine globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake) statt, welche offiziell feststellt, wie weit wir von der Einhaltung unserer Klimaziele entfernt sind.
Zivilgesellschaft vor Ort, um Druck zu machen
Neben Vertreter*innen der Staaten, die die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen unterzeichnet haben, werden auch viele zivilgesellschaftliche Beobachter*innen vor Ort sein, um die Geschehnisse zu verfolgen, den Druck auf die Verhandler*innen hoch zu halten und zu berichten. Auch Akteur*innen aus dem Fairen Handel werden vor Ort sein und die Stimme der Kleinbäuer*innen und Kooperativen vertreten. Das ist u. a. Shashila Dilani Karunarathna Konara Mudiyanselage. Sie ist Dokumentationsbeauftragte in der Monaragala Vereinigung ökologischer Landwirte, die Kokosnüsse, frische Früchte und Gewürze in Sri Lanka anbaut. Außerdem wird Ana Laura Sayago nach Dubai zur Klimakonferenz fahren. Sie arbeitet als Bio-Honigproduzentin bei der Kooperative Coopsol in Argentinien und fordert die Entscheidungsträger*innen in Dubai dazu auf: “Stellen Sie finanzielle Unterstützung, technische Hilfe und Zugang zu Ressourcen bereit, die es uns ermöglichen, nachhaltige Anbaumethoden einzuführen und die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.”
Menschenrechtslage in Dubai besorgniserregend
Bei der COP 28 wird es außerdem darauf ankommen, sich gegenüber den Gastgebern dezidiert für die Einhaltung von Menschenrechten einzusetzen. In der Tat ist die Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeschränkt und für die LGBTQI+-Gemeinschaft (Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell , transsexuel/transgender, queer und/oder intergeschlechtlich identifizieren) ist es gefährlich, ihre sexuelle identität offen zu leben. Es ist nur mit großen Einschränkungen möglich, sich vor Ort kritisch gegenüber dem Gastgeber zu äußern, deswegen ist es umso wichtiger, von außen Druck auf den Gastgeber in Dubai auszuüben.
Europäische Fair Trade Organisationen rufen zum sofortigen Handeln auf
Das Fair Trade Advocacy Office (FTAO) und die World Fair Trade Organisation (WFTO) Europe haben ein gemeinsames internationales Positionspapier veröffentlicht: “Das globale Kochen ist da und es ist unfair - Die Fair-Trade-Bewegung ruft zum sofortigen Handeln auf!” Das Papier zeigt die zentralen Forderungen der Fair-Handels-Bewegung auf: Sofortiger entschlossener sozial-gerechter Klimaschutz!
“Fair. Und kein Grad mehr!” fordern FFH und Fairtrade Deutschland
Auch Fairtrade Deutschland und das Forum Fairer Handel (FFH) haben ein Positionspapier verfasst. Hierin geht es unter dem Motto "Fair. und kein Grad mehr!" um den neuen Geldtopf für klimabedingte Schäden und Verluste und wie dieser aus Fair-Handels-Sicht ausgestaltet sein sollte, damit Kooperativen und Partnerorganisationen darin berücksichtigt werden. Denn auch sie sind stark von den Folgen der Klimakrise betroffen.
Eine Kurskorrektur für den Klimaschutz erwarten die Klima-Allianz und VENRO
Außerdem haben die Klima-Allianz Deutschland und VENRO (Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen) ein Positionspapier zur Klimakonferenz veröffentlicht. Themen sind unter anderem Emissionsminderung, die globale Bestandsaufnahme sowie Klimafinanzierung.