Faire Preise in der Agrarlieferkette!

Ob Kakao, Kaffee oder Bananen – die Preise, welche viele landwirtschaftliche Produzent*innen für ihre Produkte erhalten, decken in vielen Fällen nicht einmal die Produktionskosten. Die Folge sind Hungerlöhne, Armut und gravierende Menschenrechtsverletzungen, wie etwa ausbeuterische Kinderarbeit. Das Bündnis Initiative für faire Preise in der Lieferkette will dies ändern und fordert in einem gemeinsamen Statement Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, einen gesetzlichen Rahmen für gerechtere Preise für Produzent*innen am Beginn der Agrarlieferketten zu schaffen.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat dafür jetzt eine gute Gelegenheit, da es in diesem Jahr das sogenannte Agrar-Organisationen-und-Lieferketten-Gesetz evaluiert, welches einige gravierende unlautere Handelspraktiken in Agrar- und Lebensmittellieferketten verbietet, wie etwa kurzfristige Lieferfristen oder verspätete Zahlungen. Bisher fehlt in dem Gesetz jedoch ein Schutz vor zu niedrigen Erzeugerpreisen, wobei dies eine der gravierendsten Probleme vieler Bäuer*innen in Deutschland und weltweit ist.

Die Initiative für faire Preise in der Lieferkette wird getragen von Organisationen der bäuerlichen Landwirtschaft, der Milchviehhalter*innen, des Fairen Handels, der Entwicklungspolitik und des Umwelt- und Verbraucher*innenschutzes. Auch das Forum Fairer Handel ist Teil der Initiative. Unsere Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte fordert in der Pressemitteilung des Bündnisses:

"Obwohl der Kaffeepreis derzeit vergleichsweise hoch ist, erwirtschaften viele Kleinbäuer*innen mit ihrem Kaffee kein existenzsicherndes Einkommen, da sie sich mit gestiegenen Produktionskosten konfrontiert sehen. Sollte der Kaffeepreis wieder derart stark einbrechen, wie es in der Vergangenheit häufig der Fall war, werden Kleinbäuer*innen erneut in die Situation geraten, ihre Produktionskosten nicht mehr decken zu können, ihre Betriebe aufgeben oder gar migrieren zu müssen. Und all das, während die Kaffeebranche boomt und Konzerne hohe Gewinne machen. Ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten würde dieser skandalösen Schieflage entgegenwirken und vielen Kaffeebäuer*innen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen."

Maja Volland
Maja Volland, Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte, Forum Fairer Handel
Weitere Links und Downloads zum Thema

Die gesamte Pressemitteilung des Bündnisses Initiative für faire Preise in der Lieferkette Download

Das Statement der Initiative für faire Preise in der Lieferkette Download

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