Heute startet die UNO ins "internationale Jahr für die Beseitigung von Kinderarbeit".
Wenn wir bei der Fairen Woche 2021 über menschenwürdige Arbeitsbedingungen sprechen, spielt auch das Thema "Kinderarbeit" eine wichtige Rolle. Im Fairen Handel ist ausbeuterische Kinderarbeit verboten. Für viele Verbraucher*innen ist dieses Kriterium ein Hauptgrund, fair gehandelte Produkte zu kaufen.
Die Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) versteht unter "ausbeuterischer Kinderarbeit" jegliche Arbeit, die die Entwicklung eines Kindes erschwert bzw. verhindert, z.B. weil sie einen Schulbesuch unmöglich macht oder gefährlich für Körper und Seele des Kindes ist. Die schwersten Formen der ausbeuterischen Kinderarbeit sind Sklaven- und Zwangsarbeit. Nach Schätzungen der ILO gibt es weltweit 152 Millionen Kinderarbeiter*innen zwischen fünf und 17 Jahren. Etwa die Hälfte von ihnen muss unter Bedingungen arbeiten, die gefährlich oder ausbeuterisch sind.
Die Ursachen für ausbeuterische Kinderarbeit sind meist strukturell bedingt. Dazu gehören zu niedrige Löhne bei den arbeitenden Eltern, zu niedrige Produktpreise sowie Gewinnmaximierung als oberstes Ziel der aufkaufenden Firmen auch bei hohen Weltmarktpreisen, z.B. für Kakao. Aber auch finanzielle Not der Menschen, die sich in der langen Kette z.B. des Sklavenhandels ihren Lebensunterhalt verdienen sowie kriminelle Ambitionen der beteiligten Menschen zählen zu den Ursachen.
Der Faire Handel versucht, ausbeuterischer Kinderarbeit mit verschiedenen Mitteln entgegenzuwirken:
- Zahlung von fairen Preisen und Löhnen
- Langfristige Handelsbeziehungen
- Zahlung von Prämien, damit die Kinder zur Schule gehen können
- Sensibilisierung der Produzent*innen für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder
- Eintreten für gerechtere Produktions- und Handelsbedingungen und gegen Kinderarbeit auf der internationalen politischen Ebene
- Sensibilisierung der Konsument*innen
Sie wollen eine Aktion zum Thema "ausbeuterische Kinderarbeit" im Rahmen der Fairen Woche 2021 anbieten oder das Thema in Ihrer Bildungsarbeit aufgreifen? Weiterführende (Bildungs-) Materialien zum Thema finden Sie in der Materialdatenbank des Forum Fairer Handel.