Als sich 2001 die Fair-Handels-Akteure zusammenschlossen, um die erste Faire Woche in Deutschland durchzuführen, dachten alle zunächst an eine einmalige Aktion. Die Organisationen waren sehr unterschiedlich auf die eigene Zielgruppe fokussiert. In Arbeitsgruppen wurden Aktionsvorschläge, Give Aways und Kommunikation intensiv diskutiert und im Konsens beschlossen. Das Jubiläum zeigt: Die Faire Woche ist zwar einmalig im Sinne von einzigartig, aber die Zusammenarbeit hat sich bewährt: Das Ziel, den Fairen Handel gemeinsam bekannter zu machen und mehr Menschen dazu zu bewegen, sich für den Fairen Handel zu engagieren und fair gehandelte Produkte einzukaufen, ist bis heute geblieben.
Fortnight als Vorbild
Die Idee für die Faire Woche stammt aus Großbritannien. Dort hatten sich schon Jahre zuvor eine Vielzahl von Aktivist*innen und Organisationen zusammengeschlossen, um unter dem Dach der Fairtrade Foundation, der Schwesterorganisation von Transfair (Fairtrade Deutschland), eine landesweite Informationskampagne durchzuführen, um Unterstützer*innen für den Fairen Handel zu gewinnen. Mit einem ansprechenden Kampagnenset aus Informationen, Aktionsvorschlägen und Fortbildungsmaßnahmen überzeugte die Fortnight. Es entstanden die ersten Fairtrade-Gemeinden und Städte und der Absatz für faire Produkte wuchs rasant.
Aktiv dabei: Bundespräsident und Entwicklungsministerin
Vom 24. bis 30. September 2001 fand nach diesem Vorbild erstmals die bundesweite Kampagnenwoche unter dem Motto „Für alle das Beste – Fairer Handel“ statt. Sie wurde unter der Koordination von Transfair gemeinsam mit den Fair-Handels-Organisationen BanaFair, dritte-welt partner (heute: WeltPartner), El Puente, gepa Fair Handelshaus (heute: Gepa – The Fair Trade Company), dem Fair Trade e.V und dem Weltladen-Dachverband unterstützt von den beiden großen Hilfswerken Brot für die Welt und Misereor veranstaltet. Ermöglicht hat dies eine Finanzierung seitens des Entwicklungsministeriums BMZ. Nicht nur finanziell unterstützte das BMZ: Die Hausspitze, Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek Zeul, eröffnete als Schirmfrau die Aktionswoche persönlich. Bundespräsident Johannes Rau stellte außerdem zur Fairen Woche die Bewirtung im Schloss Bellevue und in der Villa Hammerschmidt auf fair gehandelten Kaffee, Tee und Orangensaft um.