MAPA – unheard, but not voiceless
Nur einen Aspekt möchte ich hervorheben und genauer erklären: Die, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, sind am stärksten von ihr betroffen und bekämpfen sie direkt an der Frontlinie.
"MAPA"– Most Affected People and Areas – leiden schon jetzt massiv unter der Klimakrise. Ihnen wird nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart geklaut. Gleichzeitig werden ihre Stimmen in der Debatte kaum gehört – in ihren Worten:
"MAPA are unheard, not voiceless. They’ve been fighting for their present, not just their future. No one should be a prisoner of injustice. Don’t fight FOR MAPA, fight ALONGSIDE MAPA. MAPA are not just sad experiences, we must highlight their rich stories of resistance." Und, wie Vanessa Nakate es formuliert hat: "Their voices are not being platformed. Their voices are not being amplified. Their stories are being erased." Sie musste das als Schwarze, ugandische Klimaschutzaktivistin schon oft genug am eigenen Leib erfahren: Nach dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2020 wurde sie als einzige Schwarze Person aus einem Foto mit vier weißen Aktivistinnen geschnitten. Auf der diesjährigen Weltklimakonferenz traf sie zusammen mit Greta Thunberg die erste Ministerin Schottlands – in der Berichterstattung darüber wurde sie jedoch nicht erwähnt. Diese traurigen Anekdoten zeigen beispielhaft das größere, systemische Problem.
Daher ist es wichtig, dass wir denen, die die Klimakrise an vorderster Front bekämpfen, zuhören und unsere Privilegien und Plattformen nutzen, um ihre Stimmen hörbar zu machen: "We need to understand that sometimes we don’t know it all. We need to stop and listen. Even when it’s really tempting to speak." (Fridays for Future MAPA)
Also: Nutzt die Möglichkeiten, die Ihr habt, bildet Euch weiter über die Kämpfe der MAPA-Aktivist*innen und gebt ihren Stimmen, wo möglich, eine Plattform. Hört ihnen zu und folgt Fridays for Future MAPA in den verschiedenen sozialen Netzwerken.
Starke Stimmen verbinden: Fridays for Future und die Fair-Handels-Bewegung
Intersektionale (Un)gerechtigkeit ist Ursache, Effekt und Teil der Bewältigung der Klimakrise.
Es gibt unfassbar viele Akteure, die sich dafür einsetzen, diese Gerechtigkeitskrise aufzulösen – und immer mehr Menschen schließen sich diesem Kampf an. Das ist, was mir Hoffnung macht. Wenn wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen, können wir viel gewinnen.
Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit – deswegen ist auch die Fair-Handels-Bewegung ein wichtiger Teil der (Klima)Gerechtigkeitsbewegung. Als etablierter Akteur mit Unterstützer*innen aus allen Altersgruppen ist sie eine starke Stimme, die schon viele und vieles erreicht hat.
Lokal und bundesweit setzen wir als Fridays for Future auf breite Kooperationen, um die gesellschaftliche Mehrheit für Klimagerechtigkeit zu aufzuzeigen. Dort kommen die Akteur*innen des Fairen Handels ins Spiel – wenn Ihr es nicht bereits getan habt, vernetzt Euch mit Euren lokalen Fridays for Future- und anderen for Future-Gruppen, die Ihr auf den Websites von Fridays for Future und dem For Future-Bündnis findet.
"When we think about immediate actions or solutions to come over Climate Change, (…) I’ve learned to understand that different people have different capacities and we need to take that into consideration for the end picture" – dieses Zitat einer weiteren MAPA-Aktivistin bezieht sich auf unterschiedliche Möglichkeiten weltweit, drückt aber auch eine unserer großen Stärken aus: Als Bewegung verbinden wir so viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, dass wir diese riesige Herausforderung meistern können.
What do we want? Climate Justice! When do we want it? Now! – Was aktuell ansteht
Aktuell legen wir als Fridays for Future einen besonderen Fokus auf unsere 100-Tage-Forderungen – sechs Forderungen an die neue Regierung, die sie direkt in den ersten 100 Tagen umsetzen kann. Damit soll sie zeigen, dass sie es mit ihrem Versprechen zu mehr Klimaschutz wirklich ernst meint. Die erste Forderung ist die nach einem 1,5°C-konformen CO2-Budget. Damit wissen wir genau, wie viel CO2 wir noch ausstoßen dürfen. So lässt sich Klimaschutz besser messbar machen als mit bloßen Jahreszahlen als Nettonullziele. Die sechste Forderung ist, dass Deutschland globale Verantwortung übernehmen soll und sich dazu verpflichtet, für seine historischen Verantwortungen einzustehen. Das beinhaltet mindestens 14 Milliarden Euro internationaler Klimafinanzierung sowie den Ausschluss der Ratifizierung von klima- und umweltschädlichen sowie menschenrechtsgefährdenden Handelsverträgen.
Die Forderungen sind auf unserer Webseite zu finden. Dort kann sie jede*r unterschreiben.
Ansonsten gibt es natürlich immer wichtige Themen und Anlässe – folgt uns einfach in den sozialen Medien, abonniert unseren Newsletter und tauscht Euch mit der Fridays for Future-Gruppe vor Ort aus!