5 kurze Fragen an ...

Schoko-Aktion im Weltladen Fürth

Das Forum Fairer Handel (FFH) hat 5 kurze Fragen an Andreas Schneider vom Weltladen Fürth gestellt.

FFH: Lieber Andreas, welcher Mythos oder Missverständnis über den Fairen Handel begegnet Ihnen am häufigsten, und wie räumen Sie damit auf?

Andreas Schneider: Dass es nicht (allein) um Geld geht. Klar, die wirtschaftliche Situation unserer Produzentinnen und Produzenten ist immens wichtig. Essen, Dinge des täglichen Bedarfs kosten. Aber es geht um viel mehr. Fairer Handel lässt sich nicht allein auf Geld reduzieren. Es geht um einen anderen und partnerschaftlichen Umgang miteinander. Es geht um Menschenrechte. Also Kinder-, Frauen-, Arbeitnehmerrechte. Ohne Zwang und Ausbeutung. Es geht um Gerechtigkeit. Arbeitszeitregelungen, Verträge, um demokratische Mitbestimmung, Bildung, um nachhaltige Entwicklung für diese Partnerinnen und Partner und Projekte. So investiert Fairer Handel in Umwelt- und Klimaschutz oder in die Möglichkeit eine Kuh oder auch einen Garten zur Selbstversorgung zu haben.

Fairer Handel lässt sich nicht allein auf Geld reduzieren. Es geht um einen anderen und partnerschaftlichen Umgang miteinander.

Andreas Schneider, Weltaden Fürth. Foto: privat

FFH: Angenommen, Sie könnten ein Jahr lang ein Fair-Trade-Produkt entwickeln, das es noch nicht gibt – was wäre das und warum?

Andreas Schneider: Tortilla-Chips. Mir ist es ein Rätsel, dass es die noch nicht gibt. Es gibt bereits eine Menge Saucen und Dips, die dazu passen würden. Nur die Basis dazu fehlt noch.  

FFH: Welche Tipps würden Sie Menschen geben, die sich neu im Fairen Handel engagieren möchten? Wo sehen Sie die größten Möglichkeiten, aktiv zu werden?

Andreas Schneider: Es gibt keinen besseren Ort als einen Weltladen. Sei es Deko, politische Motivation, Bildung, Verkauf, Social Media oder Party: Dort können sich viele mit ihren Talenten einbringen. An manchen Orten ist aber Geduld und Mut gefragt. Allein ist man da manchmal verloren. Aber es ist ja auch nicht verboten einen Weltladen mit zwei drei fähigen Leuten positiv zu unterwandern. 

FFH: Wenn Sie Ihre Organisation in einem einzigen Wort zusammenfassen müssten, welches wäre das und warum?

Andreas Schneider: Sauerteig. So haben wir bisher in unserer Stadt und darüber hinaus gewirkt und so wünsche ich mir unsere Wirkung im Prozess der Transformation, bei dem wir unseren Beitrag leisten, damit insgesamt was Gutes raus kommt.   

FFH: Welche Vision haben Sie für den Fairen Handel in den nächsten 10 Jahren und welche Rolle möchte Ihre Organisation dabei spielen?

Andreas Schneider: Da so wenige Bars, Cafés, Eisdielen und Vinotheken Fairen Handel als Maxime ihrer Weltverantwortung erachten braucht es neben Weltläden professionelle Welt-Café-Bars mit stylish glänzenden Siebträgern, biofairem Mango- und Pistazieneis, moderner Bistroküche und einer gut kuratierten Auswahl regionaler Bioweine. Spannend wäre solch ein Pilotprojekt natürlich bei uns in Fürth.

Mehr Informationen

Andreas Schneider (58) ist Diplom-Theologe und Diplom-Sozialarbeiter. Als 1.Vorsitzender des Eine Welt Laden Fürth e.V. leitet er den Weltladen und ist Sprecher der Weltläden in Nordbayern. Er wohnt mit seiner Familie in Bamberg.

Der Weltladen Fürth ist eine von mittlerweile über 70 Organisationen, die in der Karte des Engagements zu finden sind. Ihre Organisation ist noch nicht dabei? Tragen Sie sie jetzt ein!

 

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